Ich war einmal die Sonne
Ich war einmal die Sonne / doch jetzt bin ich es nicht. / Wenn ich die Augen schließe / erscheint mir oft ihr Licht.
Ich war einmal die Sonne,
doch jetzt bin ich es nicht.
Wenn ich die Augen schließe,
erscheint mir oft ihr Licht.
Es leuchtet wie die Sterne,
erleuchtet jede Stirn,
erhellt das Firmament und
dringt ein mir ins Gehirn.
Es scheint gar hell zu scheinen,
wie ich es einst getan.
Nun hause ich im Dunkeln,
der Sonne Untertan.
Hab’ nach den Stern’ gegriffen
und mir die Hand verbrannt.
Solch eine heiße Hitze
hab ich noch nie gekannt.
Die Sonne ist ein Mörder,
ein Henker und ein Dieb,
Ein Dämon! dennoch glaub ich,
sie hat die Menschheit lieb.
Die Strahlen schießt sie gleißend -
ein Panzergrenadier!
Die Bomben komm’n von oben,
hier unten warten wir.
Wenn ich die Sonne sehe,
schickt sie ihr Licht hinaus.
Es dringt in alle Poren,
brennt mir die Augen aus.
Brennt lichterloh die Häuser,
die Felder und den Wald.
Doch würd’ das Licht nicht brennen,
erfrör’ die Welt schon bald.
Die Sonne war ich einmal,
doch zweimal geht es nicht.
Nun bin ich nicht viel anders,
als Asche, Staub und Licht.
Verweht in alle Winde,
dem Abgrund zugeneigt,
kein Ding kann ewig währen -
nur die Sonne steigt, steigt, steigt.