Zum Jahresende
Ein bilinguales Gedicht über den Akt der Selbstschaffung
Zum Jahresende sitz ich oft,
ertrinke in Gedanken.
Der Zahn der Zeit nagt an mir fort
und tötet mich, den Kranken.
Wer war, wer bin, wer werd ich sein?
Was mag noch alles kommen?
Ich wünscht', den Berg, der Mensch-sein ist,
hätt' ich schon längst erklommen.
I fondly look at seasons past,
that vanished 'tween my fingers.
The man I was has long been gone,
Where is an 'I' that lingers?
Too often have I lost myself
In storms of times a-changing,
Now broken-minded limping on,
from past-me fast estranging.
Oh Zeiten, leiht mir einmal Kraft,
zuletzt mich selbst zu schmieden.
Die Feuer, die es dazu braucht,
hab ich bislang vermieden.
Zu heiß hab' stets ich sie gewähnt,
doch nun musst' ich erkennen:
Wer strebt, sein letztes Ich zu sein,
sein altes muss verbrennen.
Im nächsten Jahr, so glaub' ich fest,
werd' ich den Schritt nun wagen,
nur um nach ein, zwei Tagen schon,
ihn wieder zu vertagen.
But one day, surely I will rise
to smite myself asunder.
And when, or if? that day shall come,
I'll rise as I go under.